Zwei von drei Lehrern leiden unter beruflichem Stress – warum sich unsere Schulen verändern müssen
von Dr. Claus Koch
Dass laut einer repräsentativen Studie im Auftrag des Deutschen Philologenverbands, der die Interessen von rund 176.000 Gymnasiallehrer*innen in Deutschland vertritt, etwa zwei von drei Lehrern unter beruflichem Stress leiden, verwundert nicht. Unabhängig von der jeweiligen Fragestellung, nach welchen Kriterien solcherart Stress ermittelt wird, würden ähnliche Ergebnisse wohl auch bei der Befragung anderer Berufsgruppen ermittelt werden können. In einer auf Konkurrenz, Leistung, Rendite und entsprechenden Sparmaßnahmen insbesondere im personellen Bereich ausgerichteten Wirtschaftsordnung gibt es, wie sämtliche Umfragen zeigen, im beruflichen Alltag kaum noch stressfreie Zonen. Insofern ist an dieser Umfrage interessanter, womit die Lehrer*innen denn ihren Stress begründen: An erster Stelle nennen fast 95% der Befragten die zu großen Unterschiede zwischen den einzelnen Schülern. Und etwas mehr als die Hälfte fügt auf dem zweiten Platz der „Stress-Rangliste“ hinzu, dass sie unter „verhaltensauffälligen Schülern“ leiden, die den Unterricht stören. Im Folgenden einige Bemerkungen zu den beiden auffällig häufig genannten Stressfaktoren.