Wie verwandelt sich Leere?
Vortrag auf der Tagung „Konvergenzen, Divergenzen, Transformation“ der Deutschen Gesellschaft für Kunst- und Gestaltungstherapie“ in Berlin, 2007
(Da der Beitrag frei gehalten wurde, wurde der Text leicht überarbeitet und gekürzt.)
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Vor zwei Wochen hatte ich eine Klientin, die redete und redete und redete – und ich machte zarte Versuche, dazwischen zu kommen, aber sie redete und redete. Da griff ich auf meinen Notfallvorschlag zurück und bat sie, einen Moment auf ihren Atem zu lauschen. Und sie lauschte ihrem Atem. Eine Minute traute sie sich nicht, dreißig Sekunden – darauf einigten wir uns. Dreißig Sekunden innehalten. Ich musste ihr versprechen, dass ich nach dreißig Sekunden Bescheid sage. Nach dieser Zeit schreckte sie auf und sagte: „Da ist nichts! Da ist gar nichts! Da ist Leere.“ (mehr …)