Menschen, die traumatisierende existenzielle Bedrohungen erlebt haben, spürten ein Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit. Ihnen ging das Gefühl, wirksam zu sein, etwas bewirken zu können, verloren. Ihr „Nein“ wurde bei sexueller Gewalt nicht gehört, ihr „Stopp“ konnte die Gewalt nicht beenden, sie waren ohnmächtig gegen Schüsse und Bomben. Wenn Sie und die Kinder, Jugendlichen oder Erwachsenen, mit denen Sie arbeiten, die Bilder und Nachrichten von Paris und anderen Terrorattacken sehen, dann spüren Sie alle Mitgefühl mit den Opfern. Sie identifizieren sich mit ihnen und auch mit deren Angst und deren Gefühl von Wirkungslosigkeit. In der Angst, die mitfühlende Menschen ergreift, ist auch das Gefühl der Wirkungslosigkeit enthalten. Gegenüber der Gewalt des Krieges und des Terrors sind wir wirkungslos.
Dass wir Menschen wirksam sind, spüren wir im Alltag kaum. Dieses Gefühl bemerken wir vor allem, wenn es uns verloren gegangen ist.
Deswegen ist es ein wichtiger Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Angst, sich mit dem Gefühl der Wirkungslosigkeit auseinanderzusetzen bzw. mit dem, was Menschen wirksam macht. Dazu kann gehören:
- Fragen und diskutieren Sie: Auf welche Menschen haben wir Einfluss? Wer hört uns zu? Wer hört wenigsten manchmal auf uns?
- Initiieren Sie Aktionen, die die Angst, die Trauer, den Zorn zeigen. Auch das ist eine Form, wirksam zu sein und aus der Lähmung ins Handeln zu geraten.
- Initiieren Sie Unterstützungsaktionen für die Opfer, Zeichen der Solidarität.
- Die Gewalttäter wenden sich gegen die Menschenwürde. Reden Sie darüber, was alle, jedes Kind, jeder Erwachsene für die Würde der Menschen tun können.