Ein neues Paradigma und seine Folgen für eine moderne und menschliche Pädagogik
Veraltete, bis heute in der Pädagogik dennoch weit verbreitete entwicklungspsychologische Vorstellungen
Bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts war die Vorstellung von einem Kind als bei seiner Geburt asozialem und triebgesteuerten Wesen vorherrschend. Diese Auffassung baute auf inzwischen widerlegten entwicklungspsychologischen Annahmen der 1920er und 1930er Jahre auf, orientierte sich bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts an entsprechenden Erziehungsvorstellungen aus dem Kaiserreich oder dem Nationalsozialismus, was sich in änderte, als die nach Kriegsende in Europa und den USA populärer werdende Psychoanalyse bzw. Verhaltenspsychologie auch für die Sozialwissenschaften immer bedeutender wurde. Aber auch diesen Ansätzen ist gemein, dass sich Kinder ohne entsprechende pädagogische Interventionen und Erziehungsmaximen zu Hause zu mehr oder weniger „a-sozialen“ Wesen entwickeln, solange ihnen keine Grenzen aufgezeigt werden.