Gesundheit Teil 5: Weich bleiben bei chronischen Erkrankungen

 

 

 

Beitrag von Dr. Udo Baer

Zahlreiche Kinder leiden unter chronischen Erkrankungen. Das Spektrum dieser Erkrankungen ist sehr breit und reicht von starken Allergien und Asthma über Epilepsie, Herzerkrankungen, Diabetes, chronische Darmentzündungen, Kopfschmerzen/Migräne bis hin zu ADS/ADHS.

Wenn ein Kind unter einer chronischen Erkrankung leidet, führt dies bei den Kindern und im gesamten familiären Umfeld oft zu einer Verhärtung. Die Eltern machen sich Sorgen und müssen oft kontrollieren, dass das Kind zum Beispiel nichts Falsches isst. Für das Kind gilt dies genauso. Kontrolle ist notwendig. Und dauerhafte Kontrolle kann zu einer verhärteten Atmosphäre führen. Die spielerische Leichtigkeit der Kinder und der spielerische Umgang mit den Kindern können zurücktreten hinter ein angespanntes Kümmern. Die Hochspannung ist nicht wegzubeschließen. Ein Kind, das schwer allergisch ist und wo jeder Bissen eines allergenen Lebensmittels zu lebensgefährlichen Attacken führen kann, braucht Kontrolle.

UND: was die Kinder brauchen und was wir den Kindern geben sollten, ist die Haltung, weich zu bleiben. Nicht immer, aber immer wieder und immer häufiger. Diese Kinder brauchen Entspannung, brauchen, dass sie sich lösen, dass sie spielerisch „Quatsch“ machen, dass sie kuscheln oder all das tun dürfen, was auch immer für sie „weich bleiben“ bedeuten kann. Es gibt keine Rezepte, wie ein Kind und wie die Beziehung zwischen Eltern und Kindern weich werden und bleiben kann. Sie müssen und Sie können selber herausfinden, was für ihr Kind und was für Sie am angemessensten ist. Das gilt übrigens nicht nur für Eltern, sondern auch für Erziehende und Lehrende. Probieren Sie aus, was für Sie „weich“ bedeutet und Sie werden merken, dass Sie, wenn Sie dem folgen, dem Kind ein Geschenk machen.

Udo Baer

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und Wissenschaftlicher Berater der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI) sowie des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP), Vorsitzender der Stiftung Würde, Mitinhaber des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB), Autor

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