Elternarbeit in Schule und Kindergarten: 1. Das Dreieck:  Kind-Eltern-Lehrer/innen/Erzieher/innen

In der Elternarbeit treten in Schule und Kindergarten öfters Probleme auf und es entstehen Fragen. Wir werden in den folgenden Beiträgen versuchen, einige dieser Fragen zu beantworten und praktische Hinweise zu geben. Die Beiträge erscheinen in unregelmäßiger Reihenfolge in diesem Blog.

1. Das Dreieck:  Kind-Eltern-Lehrer/innen/Erzieher/innen

Elternarbeit geht in ihrer Bedeutung weit darüber hinaus, die Eltern nur über die Leistungen in Schule und Kindergarten zu informieren. Kindergärten und Schulen sind Stätten, in denen Kinder in ihrer Sozialisation und Identitätsentwicklung wesentliche Erfahrungen machen. Nur wenn Eltern und Lehrer/innen/Erzieher/innen ein Arbeitsbündnis herstellen können, kann das Kind davon optimal profitieren. Die Entwicklung eines solchen Bündnisses ist deshalb zentrales Anliegen und Ziel der Elternarbeit.

Die Elternarbeit befindet sich in einem Dreieck, Kind-Eltern-Lehrer/innen/Erzieher/innen. Jeder dieser Partner in dem Dreieck hat eine besondere Funktion und Geschichte.

Das Kind: Um das Kindeswohl geht die Zusammenarbeit in erster Linie. Das Ziel der Elternarbeit besteht nicht darin, dass Lehrer/innen oder Erzieher/innen versuchen sollten, die Eltern zu ändern oder umgekehrt. Die Hauptabsicht ist oder sollte sein, dass zum Wohle des Kindes zusammengearbeitet wird. Das ist das Wichtigste und das muss im Mittelpunkt der gemeinsamen Bemühungen stehen.

Eltern: Die Eltern bringen Erfahrungen vor allem aus ihrer eigenen Schulzeit mit. Das sind nicht immer positive Erfahrungen. Eigene negative Schulerfahrungen können dazu führen, dass es Vorurteile und Vorbehalte gerade insbesondere gegenüber Lehrerinnen und Lehrern gibt oder dass ein Kontakt mit Lehrkräften von Ängsten behaftet ist. Wenn jemand in seiner eigenen Schulzeit zum Beispiel beschämt wurde, erwartet er vielleicht dies auch im Elterngespräch oder befürchtet dies für seine Kinder. Zumindest unbewusst. Dies ist wichtig zu wissen und zu berücksichtigen. Es bedarf immer einer besonderen Mühe, eine Vertrauensbasis aufzubauen.

Lehrer/innen/Erzieher/innen: Auch hier gibt es Vorerfahrungen mit anderen Eltern, positive wie negative. Auch hier sind Befürchtungen und Wünsche vorhanden. Sich dieser bewusst zu werden, ist hilfreich und notwendig.

Dreiecksbeziehungen können kompliziert und schwierig sein. Noch einmal ist besonders hervorzuheben:

  • Es geht vor allen Dingen um das Kind.
  • Es gilt, ein Arbeitsbündnis zwischen Eltern auf der einen Seite, Lehrer/innen oder Erzieher/innen auf der anderen Seite zu schaffen.

Udo Baer

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und Wissenschaftlicher Berater der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI) sowie des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP), Vorsitzender der Stiftung Würde, Mitinhaber des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB), Autor

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