Was Kinder brauchen – Sieben Geschenke, mit denen Kinder eine sichere Bindung entwickeln können Teil 3: Das zweite Geschenk: Wir interessieren uns für die Kinder und zeigen das.

Ein Beitrag von Udo Baer

Auch das Interesse ist ein Gefühl und wir sollten uns für die Kinder interessieren. Das bedeutet, dass wir nachfragen, dass wir hinhören und hinschauen. Wenn Kinder spüren, dass Erwachsene sich für sie interessieren, hebt dies ihr Selbstwertgefühl. Sie fühlen sich beachtet und somit geachtet. Im Gegenzug, wenn wir Kinder übersehen und überhören, erhöht das die Selbstabwertung der Kinder. Sich für Kinder zu interessieren, beinhaltet, nicht nur nach den Noten und Hausaufgaben zu schauen, sondern nach allem, was die Kinder bewegt.

Wenn sie viel am Computer spielen, dann wäre es gut, nicht nur darüber zu schimpfen oder auch gegebenenfalls Grenzen zu setzen, sondern sich auch dafür zu interessieren, mit welchen Computerspielen die Kinder sich gerne beschäftigen und in welchem Netzwerken sie sich bewegen. Wenn Kinder dann manchmal abblocken, dann ist das ein Ausdruck dessen, dass sie auch ihr Recht auf Intimität haben und uns Erwachsenen Grenzen setzen. Dies ist zu respektieren. Wenn wir uns für Kinder interessieren, dann heißt das nicht, dass wir alles wissen müssen, sondern dass wir nach allem fragen dürfen.

Sich für Kinder zu interessieren ist nicht nur eine Frage der Information, sondern auch eine Frage der Resonanz. Wenn wir zum Beispiel erfahren, dass ein Kind Kummer hat, dann ist es gut und wichtig, dass wir nicht gleich nach Lösungen suchen oder Unterstützung anbieten, sondern auch unsere Gefühle zeigen, dass wir berühren und berührbar sind. In jeder Hinsicht.

Beteiligt zu sein, bewirkt, dass Kinder vertrauen können. Solche Begegnungen stärken die Fähigkeit, sich zu verbinden und zu binden.

Das Symbol für das zweite Geschenk ist das Ohr.

Udo Baer

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und Wissenschaftlicher Berater der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI) sowie des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP), Vorsitzender der Stiftung Würde, Mitinhaber des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB), Autor

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