Was ist die Alternative zum Strafen?

Beitrag von Dr. Udo Baer

Ja, Strafen haben in der Erziehung von Kindern eine Wirkung. Kinder gehorchen, aus Angst und aus Hilflosigkeit. Doch die Folgen sind für die Entwicklung der Kinder schädlich, und das nachhaltig. Kinder, die oft bestraft werden, fühlen sich erniedrigt, denn Strafen machen die Kinder klein und die Großen groß. In den Kindern nistet sich die Angst ein, denn das Erzeugen von Angst vor Strafen ist das Mittel jeder Erziehung, die auf Strafen setzt. Und in den Kindern werden Ohnmacht und Hilflosigkeit selbstverständlich, denn sie sind gegenüber denen, die Strafen verhängen, hilflos und ohnmächtig.
Das hat Folgen bis ins Erwachsenenalter. Wer starke und selbstbewusste Kinder möchte, sollte auf Strafen verzichten. Nur wenn Kinder schon so gebrochen sind („komplextraumatisiert“), können Strafen Teil eines haltgebenden Systems sein, das sie eine Zeit lang zur Stabilisierung brauchen. Die Kinder, mit denen Sie als Erzieher/innen, Lehrer/innen, Therapeut/innen oder Eltern zu tun haben, brauchen Strafen nicht, im Gegenteil, sie wirken schädlich. Doch was sind die Alternativen?

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Wie können wir Kontinuität bei Elterngruppen schaffen?

Wenn Gruppen für Eltern angeboten werden, brechen die Eltern oft nach zwei, drei Treffen ab. So klagen viele Gruppenleiter*innen. Die Gründe für das Auslaufen der Teilnahme können vielfältig sein. Manche…

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„Heute haben wir nur gespielt und wieder nichts gelernt!“

Solche Sätze sind oft in Vorschulreinrichtungen zu hören. In manchen Kitas nur gelegentlich, bei anderen häufiger, von Eltern und auch von Fachkräften. Diese Gegenüberstellung von Spielen und Lernen ist falsch.…

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Konstruktive und destruktive Wirksamkeitsbemühungen

 

 

von Udo Baer

Wenn Kinder und Jugendliche ins Leere gehen, wenn sie sich unwirksam fühlen und wiederholt die Erfahrung machen, dass sie keine Wirkung auf andere Menschen haben, dann verfestigt sich in ihnen das Bild, dass sie anderen egal sind, dass sie es nicht wert sind, beachtet zu werden. Dieses Gefühl ist zumindest auf Dauer kaum aushaltbar und deswegen kämpfen Kinder und Jugendliche darum, wirksam zu werden.

Dies geschieht oft destruktiv. Sie machen etwas kaputt, sie werden aggressiv, sie hauen, schimpfen, beleidigen usw. Auch dann sind sie wirksam, aber diese Wirksamkeit besteht darin, dass sie ausgeschimpft und bestraft werden, ganz gleich ob im Elternhaus, in der Kita oder in der Schule.

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Selbstwirksamkeit und Wirksamkeitserfahrungen

 

 

von Udo Baer

Man liest oft die Aufforderung, dass wir Therapeuten*innen, Pädagogen*innen, Erzieher*innen und Eltern die „Selbstwirksamkeit“ der Kinder und Jugendlichen stärken sollen. Doch was ist das? Schaut man sich die psychologische Literatur zu diesem Thema an, wird deutlich, dass es nicht so sehr um die Selbstwirksamkeit geht, sondern um die Selbstwirksamkeits-Erwartungen. Erwartet ein Kind, dass es etwas bewirken kann? Wenn ja, hat es eine hohe Selbstwirksamkeit, wenn nein, eine niedrige.[1] Doch diese Erwartung ist nur ein Teilaspekt und nicht der wichtigste.

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